Prof. Dr. Matthias Schirren
Architekturgeschichte II

Pflichtfach, Vorlesung mit Übung

Die Vorlesung knüpft an das vorherige Semester an. Im Zentrum stehen Neuzeit und Moderne. Die italienische Renaissance nimmt von den Stadtstaaten Oberitaliens ihren Ausgang, die ihren Herrschaftsbereich zu Territorien ausbauen. In Architektur und Kunst entspricht dem die Ausbildung eines geometrisch berechenbaren Perspektivraumes. Hinzu kommt die Verwissenschaftlichung der Überlieferung im Humanismus. In den konkreten Bauten ist vielerorts mittelalterliche Tradition noch spürbar.

Der Absolutismus der Barockzeit sieht neben großen Schlossanlagen und Kirchenbauten eine Zentralisierung der Architekturdiskussion. Architekten wie Bernini in Rom (und Paris) sowie Fischer von Erlach in Wien beanspruchten mit ihren Bauten nicht weniger als einen Zugriff auf den gesamten Erdkreis. Dem begegnet um 1800 eine Formenberuhigung, die vielleicht nicht zufällig von England, dem Land einer konstitutionellen Monarchie, ihren Ausgang nahm.

Das 19. Jahrhundert bringt die Industrialisierung und als architektonische Reaktion auf sie den Historismus. Architektur und bloßer Ingenieurbau stehen zunächst scheinbar unverbunden einander gegenüber. Emphatische Bejahung der Moderne bleibt – wenn auch nicht uni sono - der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert vorbehalten, ihre Infragestellung postmodernen Tendenzen seit den 1960er Jahren.

 

Beginn: Dienstag, den 10. April 2018, 11.45 - 13.15 Uhr
Ort: Gebäude 1, Hörsaal 106

 

     
   
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